Der Countdown & Fragen über Fragen

Heute in einer Woche packe ich bereits meinen Koffer für den Klinikaufenthalt. Ich bin froh, wenn ich die OP hinter mir habe. Derzeit tanzt mein Kopf Tango und das ist alles andere als gut. Ja, es wird alles gut, ich bin in guten Händen, die Ärzte können Komplikationen entgegenwirken usw.…. Ich weiß das alles! Es ändert aber nichts daran, dass ich schlicht und ergreifen Angst habe. Dieser Urinstinkt ist nicht einfach durch irgendwelche Floskeln abschaltbar. Somit versuche ich so wenig wie möglich mit anderen Personen darüber zu sprechen. Ich kann diese Sätze nicht mehr hören.

Am kommenden Mittwoch, den 30.08.2017 habe ich dann das Vorgespräch mit dem Operateur sowie dem Anästhesisten. Mal schauen was die mir so alles erzählen. Ich hoffe, das sich nicht einen Arzt vor mir sitzen haben werde, der so drauf sein wird wie der Oberarzt der gastroenterologischen Abteilung. Das war ein Zustand, kein Arzt!

Somit sitze ich nun hier, mit meinem Glas Pepsi Light neben dem Laptop, und beschäftige mich wieder mit dem Thema „Fettschürzenresektion nach starker Gewichtsabnahme“, im Volksmund auch unter WHO (Wiederherstellungsoperation) bekannt. Die Bezeichnung ist zwar grundlegend falsch, hat sich aber so eingebürgert. Was soll man schließlich wiederherstellen? Den alten Zustand? Aber gut, auch das wird man aus den Köpfen nicht raus bekommen. Es werden sich nun einige (vollkommen zu recht) denken, wieso ich mich damit JETZT schon befasse. Das ist einfach erklärt. Ich habe eine Ausbildung in einem Rechtsberuf absolviert, weswegen man eine gewisse „Vorschädigung“ aufweist. Da ich nun seit Monaten immer wieder mitbekomme, was es für ein Kampf ist, eine solche Operation durch die Krankenkasse genehmigt zu bekommen, habe ich mich dazu entschieden, mich in das Thema mal „einzuarbeiten“. Kann ja schließlich nicht schaden! Die sozialrechtlichen Fälle in meiner Ausbildungskanzlei helfen mir hier wirklich weiter. Man versteht den Zusammenhang zwischen der Argumentation der Krankenkasse (KK), des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) und der Ablehnung einfach besser. Nach meinem Gespräch mit der medizinischen Leitung des MDK Nordrhein ist mir ebenfalls noch so einiges klar geworden, was vorher Kopfschütteln verursacht hat.

Wie manche von Euch wissen, befinde ich mich in so einigen Adipositas-Gruppen, die sich mit bariatrischen Operationen beschäftigen. Hier werden natürlich oft immer die gleichen Fragen gestellt. Dennoch ist es eine Bereicherung und hat mir für die Vorbereitung auf die OP ebenfalls geholfen. Was allerdings nicht in meinen Kopf rein will und auch nicht rein gehen wird, ist die Tatsache, dass Leute mit 15 – 20 KG Übergewicht eine OP bevorzugen, anstatt hier der drohenden Adipositas mit anderen, präventiven Mitteln vorzubeugen. Ratschläge braucht man dort gar nicht geben, denn diese sind ja doof. Mit der OP geht es ja „einfacher“….

Wieso möchte man sich der Gefahr einer Narkose und weiteren Komplikationen aussetzen, wenn es doch noch anders geht? Ein BMI von unter 30 ist für mich kein Grund operiert zu werden?! Okay, dass das natürlich einige Leute anders sehen ist ja schon fast klar. Es ist allerdings mein Standpunkt. Man kann es ja trotzdem mal versuchen. Einfach mal freundlich bei der KK den Antrag stellen und abwarten. Die sagen sicherlich zu. Weil man so nett ist!….

Ich rutsche wieder in den Sarkasmus, daher habe ich für heute erst mal genug geschrieben.

Viele Grüße!

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