Gewichtsverlauf, Alltag und Hba1c

Gestern waren es genau 15 Wochen her, als ich operiert wurde. Kommenden Monat habe ich also Genau 4 Monate Post- OP – Zeit rum. In dieser Zeit ist viel passiert. Fangen wir aber von vorne an.

Gewichtsverlauf / Alltag:
Derzeit liege ich bei einer Abnahme von knapp 45 KG. Es fehlen noch ein paar hundert Gramm, bis auch dieses Zwischenziel erreicht ist. Ich bemerke die Abnahme am meisten an der Kleidung oder an Vergleichsbildern. Wenn ich mich vor den Spiegel stelle, sehe ich so gut wie keine Veränderung. Meine Ärzte meinen auch, dass wenn dies nicht besser wird, ich mir sicherheitshalber mal einen Therapeuten suchen soll, um mit ihm diesen Zustand zu besprechen. Es passiert gar nicht so selten, dass bariatrische Patienten mit dem Kopf nicht hinterher kommen und bevor ich mich mit Zweifeln selbst „quäle“, nehme ich lieber die Hilfe in Anspruch, die mir angeboten wird. Ansonsten merkt man den Gewichtsverlust natürlich an der Aktivität. Die Treppen werden einfacher hochgestiegen, ohne sofort aus der Puste zu sein oder die Gelenkschmerzen sind kaum noch da. Alles in allem ist es eine tolle Sache, auch wenn ich Tage habe, an denen ich den Schlauchmagen verfluchen könnte.

Derzeit habe ich eine Phase, in der mir essen und trinken sehr schwer fällt. Einen Schluck zu viel getrunken oder ein Mal etwas Falsches gegessen, was Tage vorher wohlgemerkt ging und ich bekomme Magenschmerzen, die über den Brustkorb strahlen, dass ich mich krümme und anfangen könnte zu heulen. Wenn dies langsam nicht aufhört, muss ich wohl oder übel im Zentrum vorstellig werden und diese Sache abklären lassen. Ich hoffe aber das Beste!

Ansonsten ist alles gut und wenn man sich dann Kleidung 2 – 3 Nummern kleiner kaufen kann, ist das schon ein wahnsinnig tolles Gefühl und entschädigt für vieles.

Hba1c – Langzeitzucker:
Hier habe ich heute tatsächlich eine tolle Nachricht erhalten.

Wie einige von Euch wissen, wurde bei mir, im Rahmen der Voruntersuchung zur bariatrischen OP, auch der hba1c Wert gemessen. Dieser lag bei 10,0 und war somit also viel zu hoch, wenn man bedenkt, dass der Normwert zwischen 4,2 – 6,0 liegen sollte. Mein damaliger Nüchternzucker lag bei sagenhaften 254,0. Dieser sollte an sich nüchtern nicht über 140 liegen.

Nachdem ich am 01.06. die Diagnose erhalten habe und dann an die Diabetologin überwiesen wurde, hat sich der Zucker durch eine radikale Ernährungsumstellung und die Einnahme von Metformin bis kurz vor der OP auf 7,5 verbessert.

Nun war ich heute, fast vier Monate nach der OP, bei meiner Diabetologin und wurde nochmals gemessen. Was soll ich sagen? Mein Wert liegt nun bei 5,4 und somit im absoluten Normbereich. Dieser Wert ist der OP zu verdanken, denn das Metformin habe ich nach der OP nicht mehr nehmen sollen. Man sieht also, dass eine solche OP weitreichenden Einfluss haben KANN aber nicht MUSS. Hier wird es wohl immer auf jede einzelne Person ankommen. Dass der Zucker allerdings durch die anschließende, geringfügige Nahrungsaufnahme positiv beeinflusst wird, sollte klar sein.

Alles in allem war es heute ein erfolgreicher Tag. Ich werde nun alle drei Monate ein Blutbild über meinen Hausarzt erstellen lassen um nachzuschauen, ob die anderen Werte alle OK sind und dann als Verlaufskontrolle ein Mal im Jahr bei der Diabetologin vorbeischauen. Ich kann Euch Frau Dr. Zavaleta nur ans Herz legen, wenn Ihr Probleme mit eurem Zucker habt. Diese Ärztin ist dermaßen kompetent und freundlich, dass ich von ihr wirklich begeistert bin.

Bald gibt es wieder einen Blog-Eintrag von mir. Benachrichtigt werdet Ihr wie immer über meine Facebook-Seite unter https://www.facebook.com/MeineAdipositas

Über ein Like oder ein Abo würde ich mich natürlich freuen!

Viele Grüße!

8 Gedanken zu „Gewichtsverlauf, Alltag und Hba1c“

  1. Bin über die Apnoe-Seite auf deinen Block gestoßen und hadere jetzt mal wieder mit mir. Habe die Zusage der Krankenkasse für einen Schlauchmagen aber mich schrecken immer noch die „Nebenwirkungen“ ab, die die du so beschreibst. Klar, habe ich auch Gelenk- Atem und sonstige Probleme mit meinen 178 kg aber ich glaube, der Leidensdruck ist noch nicht groß genug obwohl ich jetzt eine ziemliche Tortour mit meinem Herzen hinter mir habe. (Schrittmacher, HIS Ablation und Verschluß des Herzohrs /Occluder). Ich denke aber ich werde auf keinen Fall länger warten dürfen wenn ich noch ein paar Jahre leben möchte. (jetziges Alter 63). Nächste Woche will ich den weiteren Fahrplan in meiner Adipositassprechstunde in Kirchheimbolanden abfragen und dann ggf. in die Flüssigphase einsteigen. Bist du da durch eine Ernährungsberaterin begleitet worden und hat die vielleicht noch bestehende Ängste mit dir abgebaut?

    1. Hallo Hajo,

      deine Krankheiten sind lebensbedrohlich! Du solltest DRINGEND und ZÜGIG etwas an dieser Situation ändern.178 KG sind alles andere als Normalgewicht. Der Körper ist so belastet, dass irgendwann Schluss ist.

      Jeder Körper reagiert anders auf die OP. Ich kenne viele Leute die mit dem schlauchmagen überhaupt keine Probleme haben. Sie essen halt nur noch sehr wenig aber genau das ist ja der Sinn der Sache. 😉 😉

      Habe keine angst vor der OP! Ich weiss, dass dies einfacher gesagt als getan ist aber es rettet dir dein Leben. Man sollte diese Verfahren IMMER ernst nehmen aber vor Angst stehen zu bleiben, wäre falsch, denn dann bist Du deinem schicksal ausgeliefert, so dramatisch das jetzt auch klingen mag.

      Wir haben die Ernährungsberatung bis zur OP gehabt und nach der OP nochmal ein Gruppengespräch, was nochmals die Essgewohnheiten und die Supplemente erklärt hat. Du musst nach der OP Vitamine A-Z und Calcium zu dir nehmen, ist jeweils 1 – 2 Tablette, je nachdem wie dosiert diese sind. Man bekommt sie sehr günstig z.B. im DM oder Rossmann.

      Lasse dich vor allem nicht von der Familie abhalten. angehörige kennen den Leidensdruck und den vorherigen schweren Weg meistens nicht und erzählen was von „Friss die Hälfte“ etc.. Gerade das sind Sprüche, auf die man nicht hören sollte, denn so etwas haben wir doch wohl alle schon durch. Hat es geholfen? Nein! Sonst wären wir nicht da, wo wir heute sind.

      Schicke deinem Adipositaszentrum bitte eine Kopie der Bewilligung und bitte um einen OP-Termin. Hier wird sicherlich nochmal ein gespräch stattfinden.

      Ich wünsche dir alles Gute für den Weg und schreibe deine Bedenken auch gerne mal in die Facebook-Gruppe.

      Viele Grüße!

      Ingo

      1. Hall0 Ingo,
        Wir schreiben nun das Jahr 2019. Habe mich im April 2018 operieren lassen und 90 kg abgenommen. Mir geht es blendend. Das einzige, was mir leid tut, aber ich ist, dass ich das ich den Schritt nicht schon früher gemacht habe.
        Ausschlaggebend war allerdings unter anderem deine ausführliche Antwort. Dafür möchte ich mich bei dir recht herzlich bedanken.

        Gruß

        Hajo

        1. Hallo Hajo,

          erstmal HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu diesem Schritt! Ich hoffe dir geht es gut und Du genießt die leichtere Zeit!

          Gruß

          Ingo

  2. 2bis3 Kleidergrößen abnehmen kann man auch so ohne OP.Naemlich mit FDH.Diabetis Typ 2 ist gut mit Metformin und der Einhaltung von einigen Essgewohnheiten in den Griff zu bekommen.Gehoert halt Disziplin dazu!!Dass wir uns richtig verstehen :Ich bin dagegen ein gesundes Organ zu optimieren wenn keine ernsthafte Krankheit vorliegt!!! Trotzdem wünsche ich viel Erfolg nach der OP und gute Besserung. Mfg I.M

    1. Hallo Isabelle,

      leider ist es nicht so einfach, wie Du meinst. es geht hier nicht um 2 – 3 Kleidergrößen, es geht um insgesamt 110 KG Abnahme! Das MUSS auch gehalten werden! Die abnahme war nie das Problem, man hält es auf Dauer aber kaum. Eine FDH ist ein Spruch, den menschen anwenden, die von der Materie leider überhaupt keine ahnung haben. Ich gebe dir dringend den Tipp, dich richtig zu informieren, denn bevor man den Weg der OP geht und diesen riskanten Schritt wagt, hat man viel versucht. Die OP sollte IMMER der letzte Schritt sein. Dafür sorgt zum Glück auch die Krankenkasse, da sie die Kosten dafür ansonsten nicht übernehmen.

      Eine Diabetes als „gut in den Griff“ zu benennen, wenn man dafür MEDIKAMENTE nehmen muss, ist doch ein Witz, oder? Eine Diabetes hat man gut in den Griff bekommen, wenn man sie NICHT mehr hat!

      Du kannst gerne gegen diese OP sein, nur urteile nicht zu schnell, denn dies kann auch mal nach hinten los gehen. Dann wirst Du merken, dass man immer mal ein wenig nachdenken sollte, bevor man Menschen vorschnell verurteilt.

      Vielen Dank für die Wünsche! Ich wünsche dir auch alles Gute und das Du vielleicht mal deine Vorverurteilungen überdenkst und änderst.

      Gruß

      Ingo

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